Die Küche Saudi Arabiens gilt als eine der traditionellsten Küchen der Welt. In wenigen anderen Ländern werden althertgebrachte Koch- und Esstraditionen so hochgehalten, wie in der saudi-arabischen Küche.

Saudi Arabien

Saudi Arabien

Die Küche Saudi Arabiens steht auf drei Säulen: Der Zeltküche der Beduinen, der vorherrschenden Rolle der Araber im Geweürzhandel des Mittelalters und der Vorschriften des Korans.

Für die Beduinen galten Werte wie Ehre, Stärke, Ritterlichkeit, Freigibigkeit und Gastfreundschaft als heilig. Diese Werte werden auch heute noch hochgehalten in Saudi Arabien. Gastfreundschaft gegenüber Fremden und Bekannten ist immer noch heiligste Pflicht für die Saudis. Es ist auch heute noch vielerorts Sitte in Saudi Arabien, eine extra Portion zu kochen, falls unerwartet ein Gast erscheint.

Das Königreich Saudi Arabien ist beinahe so groß wie Westeuropa. Kein Wunder also, dass es in Saudi Arabien zahlreiche Regionalküchen gibt, die sich zum Teil deutlich voneinander unterscheiden. So basiert die Küche im Osten Saudi Arabiens and der Küste des Roten Meers hauptsächlich aus Fischen, während die Beduienen, die das Hochplateau in der Mitte Saudi Arabiens bevölern, sich hauptsächlich von Fleisch, Getreide, Datteln und anderen Trockenfrüchten ernähren.

Reis bildet das Grundnahrungsmittel in Saudi Arabien. Weitere wichtige Zutaten der saudi-arabischen Küche sind Weizen, verschiedene Hülsenfrüchte, Lamm- und Hammelfleisch, Datteln und andere Trockenfrüchte und zahlreiche Gewürze wie Kardamom, Gewürznelke, Tamarinde, Safran, Gewürzsumach, Zimt und Loomi (Getrocknette Limetten).

Kaffee ist das Nationalgetränk Saudi Arabiens. Er wird in kleinen, meist nur zur Hälfte gefüllten Tassen serviert und immer wieder nachgeschenkt, wenn diese leer sind. Es zeugt von guten Manieren, wenn man als Gast nur drei Tassen dieses Kaffees trinkt und anschließend zeigt, dass man jetzt genug getrunken hat, in dem man die Tasse mit kleinen schnellen Bewegungen aus dem Handgelenk hin- und herschwenkt.

Neben Kaffee wird in Saudi Arabien gerne sehr süßer Pfefferminztee getrunken, außerdem Qamar ad-din, ein dickliches Getränk aus gepresste, feingehackten getrockneten Aprikosen gemischt mit Wasser.

Vorschriften des Islam

Der Islam hat eine Reihe strenger Vorschriften bezüglich der Speisen und Getränke, die ein gläubiger Moslem zu sich nehmen darf. So ist Alkohol und Schweinefleisch strengstens verboten. Es wird in Saudi Arabien im ganzen Land kein Alkohol ausgeschenkt. Verstöße gegen das strenge Alkoholverbot zieht schwere Strafen nach sich, und zwar sowohl für Saudis als auch für Ausländern. Neben dem Alkohol verbietet der Koran u.a. auch den Verzehr Schweinefleisch und Tierblut.

Arabische Gastfreundschaft

Bei einem Gastmahl für Fremde, zu religiösen Feierlichkeiten, bei Hochzeiten oder für die Familie wird aufgetischt, was die Küche hergibt. Meist wird ein ganzes Lamm geschlachtet und am Spieß gebraten, bei größeren Festen kommt es nicht selten vor, dass 40 oder 50 Lämmer zu Ehren der Gäste zubereitet werden. Es wird eine unüberschaubare Zahl von farbenfrohen Speisen in riesigen Mengen aufegetischt, weit mehr als die Gäste essen können. Sollte am Ende eines Gastmahles nichts mehr übrig bleiben, bedeutet dies in der arabischen Welt, dass der Gast nicht satt geworden ist – ein schwerer Gesichtsverlust für den Gastgeber, ist der doch seiner Pflicht der Gastfreundschaft nicht zur Genüge nachgekommen. Gäste bei saudi-arabischen Festmählern werden von den Gastgebern bedrängt, immer noch einen Nachschlag zu essen und von allen angebotenen Speisen zu probieren und in guter Gast versucht, möglichst viele Speisen zumindest zu probieren. Damit ehrt er den Gastgeber. Die Reste eines solchen Banketts werden keineswegs weggeworfen. Sie werden entweder an die Bediensteten oder den Helfern beim Gastmahl gegeben oder unter Bedürftigen verteilt.

Das Essen ist der Höhepunkt eines saudi-arabischen Festes. Es wird spätabends oder nachts am Ende eines Festes genossen und nicht, wie bei uns üblich, als Auftakt oder in der Mitte der Festivitäten. Nach dem Essen verlassen die Gäste üblicherweise das Fest.

Traditionell sitzt man in Saudi Arabien auf dem Boden rund um einen Teppich oder eine Decke. Dabei sitzt man auf den Fersen, seinem Gegenüber die Fußsohlen entgegenzustrecken gilt als unhöflich und beleidigend. Gegessen wird, wie im Orient üblich, mit den Fingern der rechten Hand und/oder mit Besteck. Die linke Hand zu benutzen ist ein Tabu, da die Linke als unrein gilt.

Bei jedem Festmahl, sofern die Teilnehmer nicht ausschließlich aus Familienmitgliedern bestehen, essen Frauen und Männer getrennt. es gibt also zwei völlig identische Bankette, zwischen denen die Kinder fröhlich hin- und herrennen.

Ein Essen beginnt man in Saudi Arabien traditionell mit dem Ausspruch „Bismillah“ (Im Namen Gottes) und endet es mit „Alhamdulillah“ (Gott sei gepriesen).

 

Rezepte aus Saudi Arabien

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Kulinarisches Arabien: Marokko, Tunesien, Libyen, Ägypten, Dubai, Jordanien, Syrien, Libanon. Ausgezeichnet mit dem Gourmand World Cookbook Award 2004. Mit 88 Rezepten JETZT BEI AMAZON KAUFEN!Die Küche Saudi Arabiens gilt als eine der traditionellsten Küchen der Welt. In wenigen anderen Ländern werden althertgebrachte Koch- und Esstraditionen so hochgehalten, wie in der...