Osterbräuche rund um die Welt
Inhalt
- Osterbräuche rund um die Welt
- Osterbräuche in West- und Südeuropa
- Osterbräuche in Frankreich
- Osterbräuche in Italien
- Osterbräuche in Spanien
- Osterbräuche in Skandinavien
- Osterbräuche in Schweden
- Osterbräuche in Norwegen
- Osterbräuche in Finnland
- Osterbräuche in Großbritannien und Irland
- Osterbräuche in England
- Osterbräuche in Schottland
- Osterbräuche in Irland
- Osterbräuche in Wales
- Osterbräuche in Osteuropa
- Osterbräuche in Polen
- Osterbräuche in Bulgarien
- Osterbräuche in Rumänien
- Osterbräuche in Nord-, Mittel- und Südamerika
- Osterbräuche in den USA
- Osterbräuche in Mexiko
- Osterbräuche in Lateinamerika
Osterbräuche rund um die Welt
In Finnland schlagen sich Menschen mit Ruten, in Italien isst man eine pikante Ostertorte und in Irland werden Heringe zu Grabe getragen. Ostern ist für alle Christen auf der Welt das wichtigste Fest im Kirchenkalender. Von allen wird die Kreuzigung und Auferstehung Christi gefeiert. Doch nicht überall wird Ostern mit Osterhasen, Osterlämmern und Ostereiern gefeiert. Auf der ganzen Welt haben sich verschiedenartige Osterbräuche entwickelt, die manchmal ernst, manchmal lustig und manchmal schlicht kurios sind. Wir geben hier einen kleinen Überblick über die Osterbräuche in verschiedenen Ländern der Welt.
Osterrezepte aus der ganzen Welt
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Osterbräuche in West- und Südeuropa
Osterbräuche in Frankreich
In Frankreich bleiben die Kirchenglocken von Gründonnerstag bis Karsamstag stumm. Damit wird der Tod Jesu betrauert. Man erzählt sich, das Glockengeläut gehe während dieser Zeit nach Rom, um den Papst zu besuchen. Bei seiner Rückkehr bringt es dann die Ostereier mit. Am Ostersonntag läuten dann alle Kirchenglocken wieder aus Freude über die Auferstehung Christi. Franzosen, die das Glockengeläut am Ostersonntag hören, umarmen und küssen sich aus Freude.
Die Kinder in Frankreich werfen die Ostereier in die Luft und versuchen es anschließen wieder zu fangen. Das erste Kind, das sein Ei auf den Boden fallen lässt, hat verloren. In manchen Gegenden in Frankreich halten die Kinder auch nach einer Kutsche Ausschau, die von vier weißen Pferden gezogen wird und gefüllt mit Eiern ist.
Osterbräuche in Italien
In Italien wird traditionell eine pikante Ostertorte aus Eiern und Spinat oder die so genannte „Ostertaube“, eine Art Gugelhupf, gebacken. In vielen Dörfern und Städten gibt es Karfreitagsprozessionen, bei denen das Kirchenkreuz durch die Straßen getragen wird, und die Menschen stumm in schwarzer Trauerkleidung dahinter herschreiten.
Osterbräuche in Spanien
In Spanien ist es Tradition, mit der ganzen Familie am Ostersonntag die Ostermesse zu besuchen. Dabei tragen die Jungen einfache Palmwedel und die Mädchen mit Süßigkeiten und anderem Zierat geschmückte Palmwedel. Die Palmwedelträger werden dann vom Priester gesegnet.
In ganz Spanien gibt es Osterprozessionen, die wahrscheinlich bekannteste Osterprozession findet in Sevilla statt. Die Einwohner von Mallorca spielen vor der Kirche in Palma de Mallorca die Passionsgeschichte nach. In Verges (Gerona) findet am Gründonnerstag eine ganz besonders makabre Osterfeier statt: Dort tanzen Männer als Skelette verkleidet.
Osterbräuche in Schweden
In Schweden bringt nicht der Osterhase die Eier sondern das Osterküken. Die bösen „Osterhexen“ werden mit viel Krach und Feuerwerk vertrieben.
Ansonsten feiern die Schweden ihr Påsk (Ostern) sehr ruhig und besinnlich. Bis vor wenigen Jahren war es verpönt, an Ostern Taufen oder Hochzeiten zu feiern. Auch die Kinos hatten bis vor Kurzem an Karfreitag geschlossen. Die Wohnungen in Schweden werden zu Ostern mit Birkenzweigen und bunten Federbüschen geschmückt.
An Gründonnerstag ziehen als „Osterweiber“ verkleidete Jungen und Mädchen durch die Straßen Schwedens. Dabei hinterlassen sie sogenannte „Osterbriefe“ und erhoffen sich Geld oder Süßigkeiten las Gegenleistung.
Osterbräuche in Norwegen
In Norwegen ist es Brauch, an Ostern in die Berge und in andere schneebedeckte Gebiete zu ziehen. Dieser seltsame Brauch hat seinen Ursprung in einer alten Volkssage, die erzählt wie der Vorfahr der Norweger nach Norwegen gekommen sein soll: Als gegen Ende der letzten Eiszeit sich das Eis und die Gletscher langsam nach Norden zurückgezogen haben, soll der Dorf- bzw. Stammestrottel eines Volkes den Gletschern nachgelaufen und schließlich in Norwegen gelandet sein. Die Norweger, die sich nicht ohne Stolz und mit viel Humor als Nachfolger dieses geistig eher minderbemittelten Mannes sehen, machen es ihm zu Ostern immer noch nach und suchen eisige und kalte Gebiete auf, anstatt sich darüber zu freuen, den langen und kalten norwegischen Winter überstanden zu haben.
Osterbräuche in Finnland
Die Finnen schlagen sich zu Ostern gegenseitig leicht mit Birkenruten. Diese Birkenruten sollen an die Palmwedel erinnern, mit denen Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem begrüßt wurde und Glück bringen.
Die finnischen Kinder ziehen am Ostersonntag laut lärmend und mit allem, was zum Krach machen taugt, durch die Straßen der Dörfer und Städte Finnlands und verscheuchen mit dem Krach den Winter und beenden so die dunkle Jahreszeit.
Osterbräuche in Großbritannien und Irland
Osterbräuche in England
In England werden zu Ostern Weidenkätzchenzweige gesammelt und die Menschen tätscheln sich damit gegenseitig. Dies soll den Menschen Glück für das nächste Jahr bringen.
In Olney, im Süden Englands gibt es am Gründonnerstag einen ganz besonderen Brauch, das Pancake Race, das Pfannkuchenrennen. Bei diesem Rennen, das es schon seit 1445 gibt, rennen ortsansässige Frauen mit Rock, Schürze und Kopftuch bekleidet, eine Pfanne mit einem Pfannkuchen in der Hand die etwa 400m lange Strecke vom Marktplatz bis zur Kirche. Die Siegerin bekommt traditionell den „Kiss of Peace“, den Friedenskuss vom Kirchendiener.
Osterbräuche in Schottland
In Schottland ist es zu Ostern Brauch, überall auf den Bergen und Hügeln der Highlands Osterfeuer zu entzünden. Dieser Brauch stammt noch aus der keltischen Zeit, als man zu dieser Zeit Frühlingsfeste feierte.
Osterbräuche in Irland
In Irland werden zu Ostern traditionell auf den Straßen Tanzwettbewerbe ausgetragen. Der Sieger bekommt einen Kuchen.
Karfreitag ist in Irland ein sehr ruhiger Tag. Viele Menschen essen nicht zu Mittag und auch sonst ruht das öffentliche Leben fast vollständig. Früher war es Brauch, an Karfreitag nur Barfuß auf die Straße zu gehen. Es wurde an Karfreitag kein Tier geschlachtet, kein Holz verbrannt oder verarbeitet und auch kein Nagel eingeschlagen als Andenken an den Tod Jesu am Kreuz. Am Ostersamstag werden hunderte Kerzen an der vom Priester gesegneten großen Kerze entzündet. Ostersonntag wird ein ruhiges Mahl, meistens bestehend aus Lauchsuppe und Lamm, zu hause gegessen.
An manchen Orten Irlands findet auch ein skuriler Brauch am Ostersonntag statt. Hier finden symbolische Heringsbegräbnisse statt. Die Heringe werden zu Grabe getragen als Zeichen dafür, dass die strenge Fastenzeit, an der Heringe eine Hauptmahlzeit sind, nun zu Ende ist. Nicht selten werden diese Heringsbegräbnisse vom örtlichen Metzger initiiert.
Osterbräuche in Wales
In Wales findet am Palmsonntag traditionell das Gymansa Ganu statt. Zu diesem Gesangswettstreit treffen sich Kirchenchöre aus ganz Wales und es werden Gastdirigenten eingeladen, die die Chöre dirigieren.
Osterbräuche in Osteuropa
Osterbräuche in Polen
Im streng katholischen Polen nimmt Ostern eine besonders wichtige Stellung im Jahreskalender ein. Am Ostersamstag wird ein Korb mit bemalten Eiern, Brot, Kuchen, Salz, Papier und weißen Würsten gefüllt. Dieser Korb wird am Ostersonntag in die Kirche gebracht und dort vom Priester gesegnet. Die Fastenzeit wird nicht als beendet angesehen, bevor dieser Korb nicht gesegnet ist.
Ein weiterer Osterbrauch in Polen ist das Smingus-Dyngus. Dabei bespritzen sich die Menschen gegenseitig mit Wasser. Dieser Brauch, vor dem niemand sicher ist, soll an die Taufe des Prinzen Mieszko I. im Jahre 966 erinnern, der den Polen das Christentum brachte.
Osterbräuche in Bulgarien
Ein bulgarischer Brauch ist es, vor dem Ostermahl die Eier gegeneinander zu schlagen. Derjenige, dessen Ei am längsten ganz bleibt, ist der Sieger und soll das erfolgreichste Familienmitglied des kommenden Jahres werden. Ein weiterer burgarischer Osterbrauch ist es, die Eier nach der Mitternachtsmesse an der Wand der Kirche aufzuschlagen.
Ein ebenfalls weit verbreiteter Osterbrauch in Bulgarien ist es, dass die älteste Frau im Haushalt mit dem ersten rot gefärbten Ei allen Kindern des Hauses über das Gesicht streicht. Dies soll Gesundheit und Stärke verleihen.
In Bulgarien ist besonders das Osterbrot weit verbreitet. Das Osterbrot wird von unverheirateten Mädchen gebacken und besteht aus Eiern, Zucker und Früchten.
Der traditionelle Ostergruß in Bulgarien ist „Hristos voskrese!“ („Christus ist auferstanden!“) worauf geantwortet wird „Voistinu voskrese!“ („Wahrlich, er ist auferstanden!“)
Osterbräuche in Rumänien
In Rumänien ist es Brauch, an Ostern das Haus blitzblank zu putzen, sich zu baden und neue Kleider anzulegen. Dann trifft sich alles in der Nacht mit entzündeten Kerzen in der Kirche. Überall auf den Hügeln und den Feldern werden Osterfeuer entzündet. Nach der Ostermesse strömen die Menschen mit ihren entzündeten Kerzen in die Nacht hinaus.
Osterbräuche in Nord-, Mittel- und Südamerika
Osterbräuche in den USA
In den USA wird Ostern hauptsächlich nach mitteleuropäischer Tradition gefeiert. So spielen Ostereier, der Osterhase, und die christlichen Gottesdienste eine große Rolle an Ostern.
In New York findet an Ostern die traditionelle Easter Parade statt. Dabei ziehen blumengeschmückte Festwagen und Menschen mit seltsamen und riesigen Hüten durch die 5th Avenue.
Im Garten des Weißen Hauses findet alljährlich zu Ostern das White House Easter Egg Roll statt. Bei diesem Eierrollen werden am Ostermontag dutzende Eier einen kleinen Hügel hinab gerollt. Jeder Teilnehmer erhält ein Ei aus Holz als Andenken, das von Präsident und First Lady signiert wurde.
Osterbräuche in Mexiko
In Mexiko dauern die Feste und Feierlichkeiten zu Ostern beinahe zwei Wochen lang. Die Straßen in den Städten und Dörfern werden mit bunten Girlanden und Blumen geschmückt und es finden Ostertänze statt.
Am Karfreitag wird morgens farbenfroh nachgestellt, wie Jesus von den Römern nach Golgatha gebracht wird, am Nachmittag erfolgt dann eine düstere, schweigsame Kreuzigungsprozession.
Osterbräuche in Lateinamerika
Da südlich des Äquators das Osterfest im Herbst stattfindet, wird hier der Altar häufig mit Früchten beschmückt. In den Kirchen werden besondere monumentale Osteraltäre aufgestellt und die Menschen pilgern von einer Kirche zur anderen, bis sie sieben dieser Altäre gesehen haben. Die Kirchenglocken schweigen von Dienstag bis Ostersamstag.
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