Die Küche Deutschlands
Inhalt
- Die Küche Deutschlands
- Die Küche Schleswig-Holsteins
- Hamburger Küche
- Hamburger Spezialitäten
- Bremer Küche
- Niedersächsische Küche
- Mecklenburgisch-Vorpommersche Küche
- Mecklenburgisch-Vorpommersche Spezialitäten
- Brandenburger Küche
- Berliner Küche
- Schlesische Küche
- Sachsen-Anhaltinische Küche
- Sächsische Küche
- Thüringer Küche
- Hessische Küche
- Hessische Spezialitäten
- Westfälische Küche
- Westfälische Spezialitäten
- Pfälzer Küche
- Saarländische Küche
- Badische Küche
- Zutaten der Badischen Küche
- Badische Spezialitäten
- Badischer Wein
- Schwäbische Küche
- Typisch schwäbische Zutaten
- Schwäbische Spezialitäten
- Fränkische Küche
- Bayerische Küche
- Typische bayerische Lebensmittel
- Bayerische Schmankerl und Spezialitäten
Badische Küche
Im Gegensatz zur eher deftigen und rustikalen Schwäbischen Küche ist die Badische Küche durchaus als fein zu bezeichnen. Man kann ihr deutlich die Einflüsse des benachbarten Frankreichs , besonders des Elsass, und der Schweiz ansehen. Baden kann mit Fug und Recht von sich selbst behaupten, die Feinschmecker-Region Deutschlands zu sein. Keine andere Region Deutschlands beherbergt so viele Michelin-Sterne und Gault-Millaut-Punkte wie die Gegend zwischen Karlsruhe und Konstanz. Die „kulinarische Hauptstadt“ Deutschlands liegt ebenfalls in Baden. Im kleinen Städtchen Baiersbronn mit gerade mal 16.000 Einwohnern gibt es nicht weniger als drei Köche, die mit Michelin-Sternen ausgezeichnet sind, nämlich Jörg Sackmann (Hotel Sackmann) mit 1 Michelin-Stern sowie die beiden 3-Sterne-Köche Harald Wohlfahrt („Schwarzwaldstube“) und Claus Peter Lumpp (Restaurant „Bareiss“).
Aber natürlich findet man auch in der Badischen Küche Rezepte für deftige Gerichte der bäuerlichen Landbevölkerung, in denen man vielfach schwäbische Einflüsse erkennen kann. Auch die Küche der armen Schwarzwaldbauern ist deftig und oft kärglich. Da es in den Hochladen des Schwarzwaldes kaum möglich ist, Gemüse und Obst anzubauen und die Bauern nur wenig Rinderzucht betreiben konnten, gab es ganze Wintermonate lang oft nur jeden Tag dünne Brot- oder Milchsuppen.
Zutaten der Badischen Küche
Das milde Klima Badens begünstigt Landwirtschaft und Obstbau der Region und natürlich auch den Weinanbau in Baden, besonders rund um den Kaiserstuhl. So gehören Spargel, Edelkastanien, Feldsalat, Spinat, Kartoffeln, Sauerkraut, weiße Rüben, Rote Rüben (Rote Bete), Gelbe Rüben (Möhren), Sellerie, Gurken und Rettich ebenso zu den typischen Zutaten der badischen Küche wie Kirschen, Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Rhabarber, Aprikosen, kleine Weinbergpfirsiche, Reineclauden, Mirabellen, Bühler Frühzwetschgen und Walnüsse. An Fleisch wird hauptsächlich Schweine-, Rind- und Kalbfleisch verwendet. Die badischen Seen und Weiher und der Bodensee liefern Hecht, Karpfen, Felchen. Aus den klaren Schwarzwaldbächen und -flüssen werden Bachforellen geangelt. Auch Wild wie Fasan, Reh und Hirsch sind beliebte Zutaten der badischen Küche. Und schließlich werden in den badischen Weinbergen zahlreiche Weinbergschnecken gesammelt, die entweder zu einem badischen Schneckensüpple oder zu einer schmackhaften Vorspeise, überbacken mit Kräuterbutter, verarbeitet werden.
Badische Spezialitäten
Zu den typischen Suppen der Badischen Küche gehören unter anderem Nudelsuppe, Flädlesuppe, Badische Schneckensuppe, Nüssli-Salat mit Kracherli (Feldsalat mit Weißbrotcroutons), Einlaufsuppe (Fleisch- oder Gemüsebrühe mit verquirltem Ei).
Beliebte und typische badische Fleisch-, Wild- und Fischgerichte sind unter anderem Rehrücken Baden-Baden (Am Knochen gebratener Rehrücken, mit mit Johannisbeergelee gefüllten, gedünsteten Birnen und Spätzle serviert), Sulz (Sülze), Egli (Bodenseefelchen), Schäufele (gepökelte und gräucherte Schweineschulter), Landjäger (Luftgetrocknete, leicht angerauchte Hartwürste in einer typischen, eckigen Form), Ochsenfleisch mit Meerrettich, Bouillonkartoffeln und Gemüse, gefüllte Kalbsbrust, eingemachtes Kalbsfleisch, Kürbissuppe, saure Nierle, Kutteln in Rieslingsauce und Zwiebelkuchen.
Zu den beliebten Beilagen der Badischen Küche gehören „gedämpfte“ Kartoffeln (roh angebratene Kartoffelstücke, die dann in Wasser fertig gegart und anschließend erneut kross gebraten werden), Bibbeliskäs (Mit Kräutern angemachter Quark), Buebespitzli (Schupfnudeln), Chnöpfli (Dicke, knopfförmige Spätzle), Kartoffelsalat, Eierkuchen (Pfannkuchen), Rauhbrägeldi (Roh gebratene Bratkartoffeln), Brezel, Kratzete (Dicker salziger Pfannkuchen, wie ein Kaiserschmarrn zerrupft. Wird in Baden oft zu Spargel serviert), Brägele (Bratkartoffeln) und Grießpfludden (Aus Grießbrei abgestochene und geschmälzte Klöße)
Badische Desserts, Nachspeisen und Kuchen sind unter anderem Kirschenplotzer (Schichtkuchen auf der Basis von Zwieback und Kirschen), gedeckter Apfelkuchen, Strübli (Flüssiger Teig, der, durch einen Trichter geleitet, in tiefem Fett ausgebacken), Ofeschlupfer (Auflauf aus in Scheiben geschnittenen alten Brötchen, die abwechselnd mit Apfelscheiben in eine Form geschichtet werden und, mit einer Mischung aus Ei, Sahne und Zucker begossen, im Ofen gebacken werden), Scheiterhaufen (In Scheiben geschnittene alte Brötchen, immer abwechselnd mit Rosinen, Zucker und Zimmt geschichtet und im Ofen gebacken), die berühmte Schwarzwälder Kirschtorte, Wähe (Flacher, runder Obstkuchen mit Zwetschgen, Äpfeln, o.ä. belegt) , Dampfnudeln, Linzertorte und Gugelhupf.
Natürlich darf in keiner Aufzählung badischer Spezialitäten der echte Schwarzwälder Schinken fehlen. Schwarzwälder Schinken ist eine geschützte geographischen Angabe (g.g.A.) d.h. er darf nur nach traditioneller Art im Schwarzwald hergestellt werden.
Zur Herstellung von Schwarzwälder Schinken die entbeinten Schweinekeulen mit einer streng geheimen Mischung aus Pökelsalz, Kräutern, Knoblauch, Pfeffer, Koriander und Wacholderbeeren von Hand eingerieben und anschließend in Trockenpökelbehälter gelegt. Die Keulen bleiben je nach Größe und Gewicht ca. 14 Tage in der durch die entzogene Feuchtigkeit würzigen „Mutterlake“ liegen. Anschließend werden sie vom Salz befreit und ruhen nochmals ca. 14 Tage in kühlen Reifekammern.
Nach der Lagerung erfolgt die Kalträucherung. Hierbei werden die Schinken über Tannenreisig und Sägemehl aus dem Schwarzwald in Rauchkammern bei ca. 25°C über mehrere Wochen kalt geräuchert. Bei dieser Kalträucherung erhält der sSchwarzwälder Schinken den typischen Rauchgeschmack und die typische Farbe. Außerdem wird ein Austrocknungsgrad von mindestens 25% erreicht. Dieser Austrocknungsgrad ist ein wesentliches Merkmal des Schwarzwälder Schinkens.
Nach der Kalträucherung reift der Schwarzwälder Schinken noch einmal für zwei bis drei Wochen in Räumen bei einer Temperatur von ca. 15°C.
Badischer Wein
Obwohl es in Baden zahlreiche ausgezeichnete Brauereien, darunter die Schwarzwaldbrauerei Rothaus, gibt, ist das beliebteste Getränk der Badener natürlich ihr, von der Sonne verwöhnte, Badische Wein.
Elfhundertzwölf Grauburgunder Trocken – harmonischer trockener Weißwein mit zartem Schmelz und feinem Duft nach heimischen Früchten.
Dieser deutsche Qualitätswein überzeugt zugleich mit Fruchtfülle und Leichtigkeit sowie mit einer ausgewogenen Mineralität.
Die hellgelbe Farbe im Glas und sein herrlicher Duft nach Quitte, reifem Apfel und Zitrus machen diesen weißen Wein zu einem besonderen Genuss.
Der Weißwein wird idealerweise bei 10-12°C serviert und passt ideal zu leichten Gerichten.
Die seit 1112 dokumentierte Familie Markgraf von Baden verleiht diesem Grauburgunder seine traditionellen Wurzeln, seinen hohen Anspruch an Qualität und den Ursprung seines Namens.
Baden ist das südlichste Weinbaugebiet Deutschlands und ausdehnungsmäßig längste Weinanbaugebiet. Es reicht von nördlich von Heidelberg bis nach Meersburg am Bodensee. Durch diese ausgedehnte geographische Länge gibt es beträchtliche klimatische und geologische Unterschiede innerhalb des Weinbaugebietes. Baden ist Deutschlands drittgrößtes Weinanbaugebiet und gehört als einziges Weinanbaugebiet Deutschlands zur EU-Weibau-Zone B, der sonst unter anderem auch Norditalien und die meisten Teile Frankreichs angehören.
In Baden wird vor allem Weißwein angebaut. Die wichtigsten badischen Weißwein-Rebsorten sind Grauburgunder und Müller-Thurgau. Die badischen Winzer stellen jedoch auch exzellente und hochdekorierte Rotweine her, insbesondere Spätburgunder.
https://www.cuisimonde.com/die-kuechen-europas/mitteleuropa/die-kueche-deutschlands.htmlhttps://www.cuisimonde.com/wp-content/uploads/2015/02/gm-lgflag1.gifhttps://www.cuisimonde.com/wp-content/uploads/2015/02/gm-lgflag1-420x280.gifMitteleuropa