Die Küche Italiens
Inhalt
- Die Küche des Aostatals
- Die Küche des Piemont
- Die Küche der Lombardei
- Die Küche Trentino-Südtirols
- Die Küche Friaul-Julisch Venetiens
- Die Küche Venetiens
- Die Küche Liguriens
- Die Küche der Emilia Romagna
- Die Küche der Toskana
- Die Küche der Marken
- Die Küche Umbriens
- Die Küche des Latium
- Die Küche der Abruzzen
- Die Küche der Molise
- Die Küche Kampaniens
- Die Küche Apuliens
- Die Küche der Basilikata
- Die Küche Kalabriens
- Die Küche Sardiniens
- Die Küche Siziliens
Die Küche Friaul-Julisch Venetiens
Die Küche Friaul-Julisch Venetiens (italienisch Friuli-Venezia Giulia), das an Venedig, Österreich und Slowenien grenzt, ist wie keine andere Küche Italiens nicht nur von ihrer Landschaft sondern auch von ihrer wechselvollen Geschichte beeinflusst. Die Gegend rund um die Hafenstadt Triest wurde in früheren Zeiten von vielen Herrschern regiert, darunter Venedig, die Habsburger, die österreichische KuK-Monarchie und das Königreich Italien. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Region in zwei Zonen aufgeteilt. Zone A im Norden fiel an Italien, Zone B mit den Nordwesten Istriens fiel Jugoslawien zu. Von diesen vielen Herrschern haben die Habsburger und die österreichisch-ungarische Monarchie den stärksten Einfluss auf die Küche Friaul-Julisch Venetiens genommen. Noch heute findet man unter den traditionellen Rezepten in Küche Friaul-Julisch Venetien Gulasch, Sachertorte und die Dobos-Torte, eine ungarische Torte, die aus sechs Schichten Biskuit und Schokoladen-Creme sowie einer Karamell-Glasur besteht.
Die Küche Friaul-Julisch Venetiens ist einfach aber sehr abwechslungsreich. Die großteils von Landwirtschaft geprägte Region liefert eine große Auswahl an Produkten, vor allem Mais, die vorherrschende Getreidesorte. Dazu kommen der Weinbau und die Erzeugung von Futterpflanzen. Der bergige Teil des Friaul-Julisch Venetiens ist vor allem von der Viehzucht geprägt mit der damit verbundenen Milch- und Käsewirtschaft. Außerdem spielt Schweinefleisch eine große Rolle. Noch heute ist es in vielen Familien üblich, sich ein Schwein zu halten. Die daraus gewonnenen Würste und die Schinkenspezialitäten spielen eine wichtige Rolle in der Küche Friaul-Julisch Venetiens. Die Adria und der Golf von Triest liefern darüber hinaus Muscheln, Meeresfrüchte und Fische.
Das „Nationalgericht“ Friaul-Julisch Venetiens ist die Polenta. Der Maisbrei, der in anderen Regionen Italiens vielfach als Arme-Leute-Essen angesehen wird, wird in Friaul-Julisch Venetien gerührt, gebacken und sogar gegrillt und mit Käse, Fisch, Fleisch, Milch oder Wurst verfeinert. Nicht wenige Feinschmecker behaupten, die Polenta der Region Friaul-Julisch Venetien sei die beste weltweit.
Eine weitere Delikatesse für die Region Friaul-Julisch Venetien auf der ganzen Welt bekannt ist ist der Prosciutto di San Daniele, der San Daniele Schinken. San Daniele Schinken, der in Geschmack und Aussehen dem Parmaschinken ähnelt, darf nur aus den Keulen bestimmter Schweinerassen, die in einem begrenzten Gebiet zwischen Piemont und Molise nach vorgeschriebenen Aufzucht- und Mastmethoden gehalten werden, hergestellt werden. San Daniele Schinken werden nach einer genau vorgeschriebenen Prozedur eingesalzen, massiert und in Form gepresst. Dann müssen sie 3 Monate trocknen und anschließend, mit einer Mischung aus Mehl, Schmalz, Salz und Pfeffer bestrichen, mindestens 8 Monate reifen. Die gesamte Herstellung eines San Daniele Schinken dauert mindestens 12 Monate.
Neben dem Prosciutto di San Daniele kommt eine weitere Spezialität aus Schweinefleisch aus Friaul-Julisch Venetien, die Pancetta, ein Bauchspeck, der zwölf Stunden geräuchert wird und sieben Monate reifen muss. Eine weitere bekannte Schinkenspezialität, der Schinken aus Sauris, wird 18 Monate gereift.
Weitere Spezialitäten der Region Friaul-Julisch Venetien sind unter anderem Gulasch, Schweinebraten, Jota (Eintopf aus Bohnen, Sauerkraut, Kartoffeln und Speck), Frico (Eine Art Käsefladen, der in der Pfanne geröstet wird), Polenta al burro (Polenta mit Butter), Prosciutto di San Daniele con fichi (San Daniele-Schinken mit Feigen), Risotto alla maranese (Meeresfrüchterisotto), Frico con patate (Frico mit Kartoffeln), Sanguinaccio (Blutwurst, auch mule genannt), Musetto (Kochwurst aus Schweinefleisch), Polenta pasticciata ai gamberi (Polenta-Auflauf mit Garnelen), Pinza (Kuchen aus süßem Hefeteig), Apfelstrudel und šnite (Creme-Schnitten).
Wie fast überall in Italien wird auch im Friaul Wein angebaut. Im Friaul findet man insgesamt acht verschiedene Weinbaugebiete, Friuli Grave, Lison Parmaggiore, Friuli Latisana, Friuli Aquileia, Carso, Isonzo, Collio und Colli Orientali del Friuli die vor allem qualitativ hochwertigen Pinot Bianco, Pinot Grigio, Cabernet Sauvignon und Merlot produzieren. Auch der Grappa, der italienische Tresterbrand, stammt aus dem Friaul.
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