Die Küche Neuenglands

Die sechs Neuengland-Staaten – Massachusetts, Connecticut, Rhode Island, Maine, New Hampshire und Vermont – eint ihr gemeinsames kulturelles und kulinarisches Erbe. Hier gingen die ersten puritanischen Siedler aus England an Land und brachten ihre Traditionen, ihre Kultur und nicht zuletzt ihre Speisen und Gerichte mit. Spätere Einwanderungswellen, besonders von Portugiesen in Massachusetts und Rhode Island aber auch von Polen, Italienern und anderen Nationalitäten hinterließen ebenfalls ihre Spuren in der Küche Neuenglands. Dennoch ist die Küche Neuenglands noch weitestgehend noch immer so herzhaft, deftig und gehaltvoll, wie sie die ersten Siedler nach Amerika brachten.

Vier der sechs Neuengland-Staaten verfügen über direkten Zugang zum Atlantik. Kein Wunder, dass Fische wie Kabeljau (Cod), Dorsch (Scrod), Schellfisch, Seezunge, Flunder und Seebarsch, vor allem aber frische Meeresfrüchte ein wichtiger Bestandteil der Küche Neuenglands sind. Vor allem Hummer gibt es hier so zahlreich und in solcher Größe wie sonst selten auf der Welt. Zu Zeiten der ersten Siedler waren Hummer von einem Meter Länge keine Seltenheit. Hummer sind in Neuengland so zahlreich, dass sie in Maine an beinahe an jedem Stehimbiß Hummer für realtiv wenig Geld angeboten werden. Außerdem gibt es überall in Neuengland die Schnellimbißkette „Lobster Hut“, wo man sehr preiswert Hummer essen kann. Auch Muscheln („Clams“) sind sehr zahlreich vor der Küste Neuenglands zu finden und finden in verschiedenen Gerichten ihre Verwendung.
Das Binnenland Neuenglands wird geprägt von sanft rollenden Hügeln geprägt, in denen man zum Teil rustikale Farmen findet. Im Herbst ist alles von den vielfachen gefärbten Blätter bedeckt. Der „Indian Summer“ taucht das ganze Land in traumhafte Farben. Hier ist das Land von Ahornsirup und Cranberries (Amerikanischen Preiselbeeren), von Äpfeln und Käse, von Rindern und Truthähnen.

Rund 90% der gesamten Cranberry-Produktion der USA kommt aus Neuengland. Cranberries sind unerlässlich als Beilage zum Truthahn an Thanksgiving, dem amerikanischen Erntedankfest. Cranberries werden außerdem getrocknet oder als Marmelade eingemacht. Auch Äpfel spielen eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft Neuenglands, vor allem im Staat Vermont. Aus den Äpfeln wird Apfelsaft, Apfelwein, Cidre und Kuchen gemacht. Ebnefalls in Vermont aber auch in den anderen Neuengland-Staaten weit verbreitet ist die Milchwirtschaft. Aus der Milch wird vor allem Käse, insbesondere Cheddarkäse, hergestellt. Vermont ist auch die Heimat der beliebtesten und innovativsten Speiseeishersteller der USA, Ben and Jerry’s, die mit ihren ungewöhnlichen Eiscremekreationen den Speiseeismarkt in den USA revolutioniert haben.

Typische Spezialitäten Neuenglands sind unter anderem Lobster Roll (Mit Hummerstücken gefülltes Weizenbrötchen), Clam Chowder (Eine dicke Suppe bzw. Eintopf aus Muscheln , Schweinefleisch, Kartoffeln, Milch und Sahne), Clambake (In der Erde gebackener Meeresfrüchtetopf aus Kartoffeln, Muscheln, Hühnchen, Zwiebeln, Mais, Würstchen, Krebsen und Hummer), New England Boiled Dinner (Schmortopf aus Rindfleisch, Kartoffeln und Gemüse, mit Senf oder Meerrettich serviert), Boston Baked Beans (Getrocknete Bohnen in Melasse gekocht) und Boston Cream Pie (Süßspeise aus Eiercreme und Schokolade) .

In Neuengland gibt es rund 130 kleinere und lokale Brauereien und Brauereigaststätten, die zusammen mehr als 2.000 verschiedene Biere brauen. Das von diesen Klein- und Kleinstbrauereien gebraute Bier ist weit besser als das Bier der riesigen riesigen Brauereien der USA wie Budweiser oder Miller.

Neben Bier wird in Neuengland vor allem Cider (Vergorener Apfelmost) hergestellt.

Rezepte aus Neuengland

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